Die Landschaft ändert sich nun schlagartig von Gebirge zu Wüste, und plötzlich wachsen Palmen. Abends kommen wir am Campingplatz der Source bleu de Meski an, den ich aber nicht wirklich empfehlen kann, da auch hier schon wieder Händler warten und gewaltig nerven. Alle sprechen auch noch ziemlich gut deutsch, d.h. man kann sich nicht mal hinter eventueller Fremdsprachenunkenntnis verschanzen.
Wir wechseln wieder den Standort: Kurz vor Erfoud geht es eine kleine Piste rechts ab. Hier in der Hamada (Steinwüste) liegt der ganze Boden voller Versteinerungen. Die nächsten Stunden verbringen wir kriechend am Boden. Im Suchwahn!
Erg Chebbi! Saharafeeling! Wir übernachten direkt neben dem Erg auf dem Parkplatz vom Hotel Yasmina. Sommer, Sonne, 30 Grad… nachts ist es aber sehr kalt.
In Rissani füllen wir noch mal unsere Vorräte auf, tanken und lassen unseren Ersatzreifen aufziehen, da unsere Felge wegen einer Schweißnaht eiert.
Ab jetzt geht es weiter auf 250 Kilometern Piste durch die Sahara. Als erste Etappe schaffen wir nur 25 km bis Oued Ziz. Erstaunlich: Selbst an den entlegensten Orten in der Wüste begegnen wir immer noch Menschen. Sobald wir irgendwo anhalten, tauchen Nomaden, Schafhirten, Kinder oder Mofafahrer scheinbar aus dem Nichts auf.
Am nächsten Morgen stehen wir noch vor Sonnenaufgang auf. Tolles Licht – aber kalt ist es und Wind geht! Am Nachmittag wird es dafür sehr heiß! Alle paar Kilometer verändert sich die Landschaft: Dünen, Tafelberge, Hamada, Fesch-Fesch, Salzsee.
Unser selbstgebauter Dachständer ist nicht besonders wüstentauglich: Durch die Verwindung des Führerhauses stößt er mit der hinteren Ecke am Koffer an. Außerdem ist die Verankerung an der Reling schlecht durchdacht – bei der holperigen Piste springt der Dachständer öfter mal aus der Halterung. Das müssen wir für unsere nächste Tour unbedingt überarbeiten.
Frau Scherer ist toll! Ich bewähre mich als Pistenfahrerin und habe großen Spaß in den Dünen und im Fesch-Fesch (Weichsand). Wir mussten auch graben (10 km vor Zagora) und die Sandbleche vom Dach holen. Zum Glück haben wir alles dabei!
Nach Tagen der Entbehrungen sind wir endlich in Zagora! Erholung unter Palmen am Campingplatz.
Kleine Instandsetzungsarbeiten an unseren Rundhaubern bei Mohammed Gordito (der rein optisch seinem Namen alle Ehre macht) – nur für den Fall, dass mal jemand einen guten Mechaniker in Zagora brauchen sollte…